Allergie-Testverfahren zur Diagnose der Milbenallergie

Anamnese

Das Anamnese-Gespräch bildet die Grundlage der Allergiediagnostik. Hierbei erfragt der Allergologe, welche Symptome zu welchen Zeiten und in welchen Situationen besonders auftreten. Ganzjährig auftretende Symptome mit einem Beschwerdehöhepunkt in der Nacht oder am Morgen – besonders während der Heizperiode – können ein erster wichtiger Hinweis auf eine Hausstaubmilbenallergie sein. Auch die Familienanamnese ist Teil des Gesprächs. Sind Elternteile oder Geschwister Allergiker, ist die Wahrscheinlichkeit einer Allergie hoch.

Pricktest

Besteht ein Verdacht auf eine Allergie, führt der Allergologe zur Absicherung der Diagnose einen sogenannten Pricktest durch. Dieser erfolgt ambulant und dauert etwa 30 Minuten. Bei einem Pricktest werden standardisierte Testlösungen mit unterschiedlichen Allergenen auf die Innenseite des Unterarms getropft. Die Haut unter dem jeweiligen Tropfen wird mit einer Lanzette oberflächlich eingeritzt, so dass die Allergene in Kontakt mit den Abwehrzellen der Haut (Mastzellen) kommen. Bei einer Sensibilisierung, finden sich Sekunden oder Minuten nach dem Kontakt mit einem Allergen Hautrötungen, Schwellungen oder Juckreiz an den getesteten Hautstellen. Nach etwa 20 Minuten erfolgt die genaue Auswertung des Tests. Die Resultate werden im Testprotokoll und ggf. im Allergiepass des Patienten festgehalten. Der Pricktest ist das am häufigsten angewandte Testverfahren zum Nachweis von Allergien des Soforttyps. Anaphylaktische Reaktionen sind dabei äußerst selten, zudem ist er schnell und in der Regel zuverlässig.

Blutuntersuchung

In manchen Fällen ist eine Blutuntersuchung zur Abklärung angezeigt. Wenn der Pricktest nicht eindeutig genug ausgefallen ist, wird zusätzlich eine Blutprobe zur Testung genommen. Eine Blutuntersuchung als alleiniges Allergie-Diagnoseverfahren kommt bei Patienten zum Einsatz, die aus Angst einen Pricktest ablehnen oder sich wegen einer Hauterkrankung nicht für einen Pricktest eignen. Auch bei kleineren Kindern stellt der Bluttest eine Alternative zum Pricken dar, weil Kinder noch nicht lange still sitzen können oder man ihnen die Prozedur des Tests inklusive der Hautreaktionen ersparen möchte. Anders als beim Pricktest werden bei einem Bluttest die Untersuchungen zum Nachweis einer Allergie im Labor und nicht am Patienten durchgeführt. Mit einem Bluttest können entweder allgemeine Indizien für das Vorliegen einer Allergie oder gezielte Nachweise gegen bestimmte Allergie-Auslöser untersucht werden. Im Mittelpunkt der Diagnostik steht die genaue Bestimmung der IgE Antikörper. Zwar können mit einem Bluttest genauere Aussagen über die Sensibilisierung gegenüber einem bestimmten Allergen gemacht werden, das Testergebnis lässt jedoch keine genauen Rückschlüsse auf Art und Schwere der Allergie zu. So kann es auch passieren, dass gar keine allergenspezifischen IgE-Antikörper nachweisbar sind, obwohl in Wirklichkeit eine Sensibilisierung besteht.

Nasaler Provokationstest

Ein nasaler Provokationstest kommt immer dann zum Einsatz, wenn der Nachweis der Allergie nicht durch die Standarddiagnostik-Verfahren erbracht werden kann. Er stellt insbesondere bei der Hausstaubmilbenallergie die letzte Stufe der Allergiediagnostik dar. Mit dem Provokationstest kann der Allergologe feststellen, ob eine vorhandene Sensibilisierung bei dem Betroffenen tatsächlich zu allergischen Symptomen führt. Der Allergologe bringt dazu zunächst eine Kontrolllösung und nach etwa 10 Minuten die Lösung mit dem verdächtigen Allergen direkt auf die Schleimhaut der Nase. Treten daraufhin allergische Symptome auf, gilt die Allergie als bestätigt. Der Betroffene sollte bei dem Test nicht erkältet sein oder vorher ein Nasenspray benutzt haben. Bei einer sachgerechten Durchführung und keiner zu hohen Sensibilisierung ist der nasale Provokationstest in der Regel ungefährlich.